Der Rottweiler ist ein intelligenter und selbstbewußter Hund. Hat er eine gute Aufzucht und Prägung erfahren ist er anhänglich, kinderlieb, furchtlos und treu. In Haus und Hof ist er eher ruhig. Obwohl er sehr wachsam ist, bellt er nur, wenn es wirklich Gründe dafür gibt, und dann auch nur so lange wie nötig.
Bei entsprechender Bindung an sein Menschenrudel entwickelt er einen ausgeprägten Schutztrieb. Neuen Besuchern gegenüber ist er anfänglich eher zurückhaltend, obwohl er den Besuch guter Bekannter sehr schätzt. Sollten die Gäste seine Sympathien erwecken, kann er sehr verschmust sein. Dabei behält er sich jedoch das Recht vor, seinen Freiraum zu bewahren und weist den allzu aufdringlichen Streichler unter Umständen auch einmal mit einem Brummen darauf hin. Als Rottweilerbesitzer sollten wir unserem Hund das Recht zu gestehen, ehrlich zu den Leuten zu sein und sich nicht bei jedem anzubiedern. Jedoch sollte immer noch der Mensch und nicht der Hund bestimmen, wer das Haus betreten darf  und wer nicht. 
Im Umgang mit Kindern sind Rottweiler im allgemeinen sehr lieb und vorsichtig. Jedoch sollte man sie nie unbeaufsichtigt zusammen lassen. Schnell kann es zu Mißverständnissen oder gegenseitigen Krafterprobungen kommen, die dann böse ausgehen können. So wie man aufpassen muß, dass der Hund die Kinder nicht belästigt oder umschubst, so sollte man den Hund auch vor allzu aufdringlichen Kindern schützen und ihm immer eine Möglichkeit zum Rückzug und zur ungestörten Ruhe gewähren.

Der Rottweiler arbeitet und lernt gerne. Um glücklich zu sein braucht er einen Job, sei es die Arbeit im Schutzdienst, in der Fährte und in der Unterordnung, das Ziehen eines Wagens (oder Fahrradfahrers), das Bewachen seines Familienrudels oder das Begleiten seines Herrn bei Reisen und Ausflügen. Gibt man dem Rottweiler nicht die Chance seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen bzw. lenkt man diese nicht in die richtigen Bahnen, so kann er durchaus zum Problem werden. Da der Rottweiler nach wie vor ein Gebrauchshund und in der Lage ist selbsständig zu handeln, wird er sich selber einen Job suchen. Das muß nicht unbedingt immer etwas sein, was uns und unseren Mitmenschen gefällt. Eine gute Erziehung und eine sinnvolle Beschäftigung sind die Voraussetzung für ein glückliches Miteinander mit einem Rottweiler. 
Idealerweise sollten Rottweilerbesitzer sich einem Hundesportverein anschließen, wo sie im Erfahrungsaustausch mit anderen Hundebesitzern ihren Hund ausbilden und sinnvoll beschäftigen können. Wenn man es dann noch schafft, die ein oder andere Prüfung zu bestehen wächst die Freude mit dem Hund, und Nachbarn, Besuchern und Skeptikern kann man zeigen, dass man einen gut ausgebildeten Hund hat.
Eine Ausbildung, mit dem Ziel des Bestehens einer Begleithundeprüfung, wäre das Mindeste, was ein Rottweilerhalter sich vornehmen sollte.

Aufgrund des i.d.R. sehr ausgeprägten Selbstbewußtseins und seiner großen körperlichen Kraft, stellt der Rottweiler einige Anforderungen an die Führungsqualitäten seines Besitzers. Er benötigt eine einfühlsame und konsequente Erziehung. Vor der Anschaffung so eines Hundes, sollte man sich überlegen, ob man den Anforderungen die diese Rasse an einen stellt entspricht, oder ob nicht doch eher ein handlicherer Hund (der allerdings ebenso eine Erziehung und Beschäftigung benötigt) geeigneter wäre. Ebenso sollte man sich umschauen, wo man den Hund kauft. Es ist wichtig, dass der Hund schon in seinen ersten Wochen viel kennen gelernt hat, wie z.B. andere Tiere, verschiedene Menschen und Kinder. Ideal ist natürlich immer die Anschaffung eines Welpen, jedoch kann  auch ein älterer Rottweiler durchaus ein guter Freund und Sportskamerad sein. Hier sind bestimmte Eigenschaften schon ausgeprägt, so dass man schauen kann, ob der Hund den eigenen Vorstellungen entspricht.

Hat man sich für einen Rottweiler entschieden, so kann man damit rechnen, dass er ca. 12 - 14 Jahre lebt und in dieser Zeit immer gut betreut und beschäftigt werden will. Es ist wichtig, dass man sich vorher darüber im Klaren ist, wer sich um den Hund kümmern soll und kann und wie der Urlaub gestaltet wird (Hund mitnehmen bringt immer Einschränkungen, aber auch sehr viel Freude und schöne Erlebnisse mit sich / Hund zu Hause lassen setzt voraus, dass es jemanden gibt der sich um den Hund kümmern will und ihn auch sicher ausführen kann).